Mittelalterdarstellung – Showkampf – Lagerleben
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Amtsdiener und Hofrichter
Geboren wurde ich zu Coellen am Rhein. Mein Vater war Büttel zu Gerichte.

Es waren unruhige Zeiten zu Coellen. Das Volk war immer unzufriedener und lehnte sich immer stärker auf gegen die Erzbischöfliche Herrschaft des Siegfried von Westerburg. Was letztlich in der Schlacht von Worringen 1288 mit der Befreiung von der erzbischöflichen Stadtherrschaft endete und der Gefangennahme des Erzbischofs durch den Grafen zu Berg Adolf V.

Dies waren die Zeiten in denen mich mein Vater ins Hause der Grafen zu Berg gab wo ich verschiedenste Dienste erledigte und hierbei eine sehr ausgiebige Lern- und Lehrzeit erlebte. Besonders erlernte ich den Umgang in Gerichtsangelegenheiten, die meine besondere Aufmerksamkeit weckten.

Es begab sich in Monheim am Rhein ein besonderes Spannungsfeld zwischen den Coellener Erzbischöfen und den Bergischen Grafen aufgrund dessen wichtiger Lage am Fluss. Monheim erhielt deshalb 1275 von Graf Adolf eine Stadtbefestigung. Das Amt Monheim gehörte zu den altbergischen Ämtern des Herzogtums Berg und war Gerichts- und Verwaltungssitz für die Freiheit Monheim und 9 zugehöriger Ortschaften.

In diesem Amt gaben mir die Herrschaften meine erste Bewährungsmöglichkeit. In sehr umtriebigen und aufrührerischen Zeiten stand ich dem Amtsleiter mit all meiner Tatkraft und meinem Geschick zur Seite. Die Anerkennung, die ich hierfür erhielt ehrte mich.

Ich folgte dem Ruf des Hofrichters der Grafen zu Berg in dessen Dienst zu treten. So verließ ich Monheim und kehrte an den Hof der Grafen zurück und hatte auch wieder häufig Gelegenheit mich nach Coellen zu begeben.

Dieses waren die Jahre in denen ich Waltrud kennen lernte.

In diesen Jahren wuchs auch der Rheinische Städtebund zunehmend nicht nur in seiner Bedeutung aber auch in der Anzahl der beigetretenen Städte. Hier gaben mir die Herrschaften immer mehr die Verantwortung für Sie Geschäfte zu begleiten und Aufträge zu erfüllen. Es begab sich hierbei viele und häufige Reisen in die verschiedensten Städte des Städtebundes durchzuführen. Besonders genehm war mir hier der Besuch der Reichsstadt Friedberg zu einem der jährlichen Märkte mit seinen herrlichen Tuchen.

Hierbei begegnete ich einem sehr stattlichen jungen aber Respekt einflössenden Ritter. Mit ihm den einen oder anderen Humpen zu leeren war mir eine Ehre. Wie ich dann erfahren konnte war es Andreas von Schwarzenfells. Ich hatte die Ehre einer Einladung auf seine Burg und zur Jagd zu folgen.
So lernten wir uns immer besser und näher kennen und ich konnte die Erledigung meiner Geschäfte auch zu seinem Nutzen machen. Er machte mich besonders stolz durch die Übertragung des Lehens Soisburg welches ich mit meiner Waltrud in Besitz nehmen durfte, weil die Herrschaften zu Berg sich mir hier gütlich zeigten.